Staffelübergabe und neue Gesichter rund um das Schützenfest der St. Hubertus Schützengilde Rietberg: Nach 40 Jahren hat sich die Festwirts-Familie Berkemeier-Güth verabschiedet. Mit Ralf und Petra Kleineheinrich stehen die Nachfolger schon in den Startlöchern. Die Betreiber der Bokeler Gaststätte „Zum Doppe“ wollen nun ebenfalls eine Festwirts-Ära in Rietberg prägen.
„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte Mechthild „Mecki“ Berkemeier am Samstag bei der kleinen Staffelübergabe auf dem Rietberger Schützenplatz. „Durch die Runderneuerung mit neuem Zeltaufbau und angepasstem Festablauf 2019 durften wir das in unseren Augen beste Schützenfest auf dem neuen Platz bewirten. Daher gehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, ergänzte Ludger Berkemeier. Das Ehepaar hatte die Aufgabe 1995 von ihren Eltern übernommen. Käthe und ihr Mann Werner waren zuvor seit den 1970er-Jahren auf dem Rietberger Schützenfest aktiv. „Unsere Kinder wollen bzw. können es nicht übernehmen. Aber der Verein hat ja junge und engagierte Nachfolger gefunden“, unterstrich „Mecki“ Berkemeier.
„Wir konnten uns in den vier Jahrzehnten stets auf die tolle Arbeit von Werner und Käthe, später dann auf Eure verlassen. Ihr habt einen festen Platz in unserer Historie“, sagte der Gilde-Vorsitzende Stefan Kay am Samstag. Er dankte den beiden im Namen des Vereins für die „hervorragende Zusammenarbeit“. Als Dank überreichten Stefan Kay und sein Stellvertreter André Nordmann einen Blumenstrauß sowie eine eigens kreierte Feuertonne mit Gilde-Logo und einer großen „40“. „Für ruhige und entspannte Abende fernab des Festwirt-Daseins“, wie Kay ergänzte.
Erfahrungen gesammelt als Festwirt und als Königin
Nach der frühzeitigen Ankündigung von Ludger und „Mecki“ Berkemeier hatte sich der Vorstand der Gilde direkt auf die Suche nach Nachfolgern begeben und dafür zahlreiche gute Bewerbungsgespräche geführt. „Am Ende haben uns Kleineheinrichs mit ihren Ideen und Vorstellungen überzeugt“, sagt André Nordmann. Denn Ralf (30) und Petra Kleineheinrich (31) bringen trotz ihres jungen Alters ordentlich Erfahrung mit. „Ich bin mit der Gaststätte meiner Eltern und den Aufgaben als Festwirt auf dem Bokeler Schützenfest groß geworden. Seit gut sieben Jahren liegen beiden Aufgaben in meiner Verantwortung“, so Ralf Kleineheinrich am Samstag. Seine Frau Petra verfügt darüber hinaus über viel Erfahrungen im Schützenwesen. Als begeisterte Schützin ist sie seit der Gründung der Jungschützinnen in Batenhorst aktiv – und regierte 2014/2015 sogar schon als Königin bei den St. Hubertus Schützen.
Perfekt Voraussetzungen also für das Ehepaar, die Aufgaben als Festwirt in Rietberg zu übernehmen. „Wir übernehmen ja ein bestelltes Feld. Das Rietberger Schützenfest hat wieder ordentlich an Beliebtheit gewonnen. Jetzt wollen wir unsere Erfahrungen machen und dadurch mögliche Optimierungen ableiten“, sagt Ralf Kleineheinrich. „Wir hatten jetzt in rund 90 Jahren nur zwei Festwirtsfamilien. Diese Tradition kann gerne so weitergehen – jung genug sind die beiden ja“, frotzelte André Nordmann. Den Grundstein für eine neue Ära wollen alle Beteiligten natürlich am liebsten schon dieses Jahr legen, wenn die Pandemie es zulässt. Die Weichen dafür wären auf jeden Fall gestellt.