Es war die wohl kürzeste Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Rietberg aller Zeiten: Gerade einmal fünf Minuten dauerte die kleine Zeremonie am Sonntag zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege. Eine kleine Abordnung der St. Hubertus Schützengilde legte gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Sunder und dem Ersten Beigeordneten Andreas Göke einen Kranz am Ehren- und Mahnmal in Rietberg nieder. Coronabedingt war die offizielle Veranstaltung, an der in normalen Zeiten rund 150 Personen teilnehmen, abgesagt worden.
„Für uns war es aber selbstverständlich, dennoch an die Gefallenen der Weltkriege zu denken und ihnen zu Ehren den Kranz niederzulegen“, sagt Gilde-Chef Stefan Kay. Der Erste Beigeordnete Andreas Göke spielte passend dazu mit seiner Trompete das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“. Im Anschluss an die kurze Gedenkfeier gingen die wenigen Teilnehmer wieder auseinander. „Wir fühlen mit den Angehörigen, die ihre Eltern, ihre Großeltern oder ihre Geschwister an die unbarmherzige und eiskalte Realität des Krieges verloren haben. Lasst uns nie aufhören, zu erinnern!“, unterstrich Bürgermeister Sunder.
Allen Beteiligten sei es sehr wichtig gewesen, trotz des Corona-Virus ein Zeichen zu setzen – wenn auch unter besonderen Bedingungen und coronakonform mit wenigen Personen und mit Abstand. „Auch in Pandemie dürfen wir diejenigen nicht vergessen, die ihr Leben in den Kriegen verloren haben“, verdeutlichte Stefan Kay.
Die eigentlich geplante Gedenkrede hätte der Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Ralph Brinkhaus halten soll. Für das kommende Jahr hat bereits der NRW-Landtagspräsident und frühere Rietberger Bürgermeister André Kuper (CDU) als Redner zugesagt – sofern eine solche Veranstaltung dann wieder stattfinden darf.